Humanitäre und wirtschaftliche Nothilfe in der Ukraine
Seit dem ersten Tag des russischen Angriffskriegs, dem 24. Februar 2022, unterstützt Frankreich gemeinsam mit seinen Partnern die Ukraine und ihre am stärksten durch den Konflikt in Mitleidenschaft gezogenen Nachbarländer. Bis zum 1. September 2024 hat Frankreich über 434 Millionen Euro humanitäre Hilfe für die Ukraine bereitgestellt, wodurch direkte Hilfsmaßnahmen für die Ukrainerinnen und Ukraine sowie Projekte internationaler Organisationen, UN-Agenturen und NGOs in zahlreichen Bereichen finanziert werden konnten.
Auf diplomatischer Ebene engagiert sich Frankreich seit 2022, um Unterstützung für das ukrainische Volk zu gewinnen und eine bedarfsgerechte humanitäre Antwort anzubieten. Am 13. Dezember 2022 fand in Paris eine internationale Konferenz zur Unterstützung des ukrainischen Volkes statt, die von Frankreich und der Ukraine gemeinsam ins Leben gerufen wurde. Unter dem gemeinsamen Vorsitz der Staatspräsidenten Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj und in Anwesenheit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kamen 70 Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen und ausländischer Regierungen zusammen. Die Teilnehmenden verpflichteten sich, der Ukraine Soforthilfe in Höhe von über einer Milliarde Euro in Form von Spenden, Zuschüssen oder technischen Hilfsleistungen zukommen zu lassen. Auf der Konferenz wurde der „Pariser Mechanismus“ eingerichtet, um die Koordinierung der Geber zu erleichtern und ihre Reaktion auf den von der Ukraine formulierten vorrangigen Bedarf abzustimmen.
Weitere Informationen (auf Französisch) über die Konferenz finden Sie in der entsprechenden Pressemappe und in der Erklärung der Ko-Vorsitzenden.
Die französischen Hilfsmaßnahmen werden ständig an die Entwicklungen der Lage vor Ort angepasst.
Auch die staatlichen Mittlerorganisationen, die Gebietskörperschaften, der Privatsektor und die Zivilgesellschaft haben sich in großem Umfang an der Reaktion auf die Krise in der Ukraine beteiligt. Seit Beginn des Krieges haben rund 2200 Gebietskörperschaften und 100 Unternehmen mit fast 12 Millionen Euro zu den humanitären Hilfsmaßnahmen des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten beigetragen.
Wie können Sie helfen?
1. Als Unternehmen
2. Als Gebietskörperschaft
Beteiligte Abteilungen und vom Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten bereitgestellte Beträge
Frankreichs humanitäre Maßnahmen fallen in den Zuständigkeitsbereich mehrerer Abteilungen des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten. Im Fall der Ukrainekrise spielte angesichts der Notwendigkeit einer schnellen Reaktion das Krisen- und Unterstützungszentrum (CDCS) bereits in den ersten Wochen des Konflikts eine wesentliche Rolle. Die Abteilung Vereinte Nationen und internationale Organisationen mobilisierte ihrerseits ihre freiwilligen Beiträge, um die Maßnahmen der Agenturen und humanitären Programme der Vereinten Nationen zu unterstützen.
Über das CDCS hat Frankreich im Rahmen von rund 60 logistischen Solidaritätsmaßnahmen mehrere Tausend Tonnen humanitäres Material im Gesamtwert von fast 63 Millionen Euro in die Ukraine und die angrenzenden Länder (z. B. Rumänien, Moldau) gebracht. Diese wurden von der Europäischen Union im Rahmen ihres Katastrophenschutzverfahrens (UCPM) unterstützt.
Seit Beginn des Konflikts hat das CDCS außerdem mehr als 120 Millionen Euro bereitgestellt, um die Aktionen internationaler NGOs, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und öffentlicher Mittlerorganisationen in den folgenden Oblasten (d. h. Regionen) zu unterstützen: Charkiw, Cherson, Donezk, Kiew, Luhansk, Lwiw, Mykolajiw, Odessa, Poltawa, Saporischschja, Schytomyr und Tschernihiw. Einige der Aktionen finden sehr nah an der Front statt. Andere kommen wiederum den Regionen und Gemeinden zugute, die viele vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen haben.
Weitere Informationen über die humanitäre Arbeit des CDCS in der Ukraine finden Sie in dieser Infografik (auf Französisch). (PDF - 1.2 Mo)
Seit Februar 2022 leistete Frankreich ebenfalls humanitäre Hilfe für die Ukraine in Form von freiwilligen Beiträge an UN-Agenturen, internationale Organisationen und die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in Höhe von 251 Millionen Euro.
Wofür wurden die seit 2022 bereitgestellten 434 Millionen Euro Hilfsgelder verwendet?

Überblick über den humanitären Bedarf
Im Jahr 2024 benötigen nach Schätzungen der Vereinten Nationen und aller in der Ukraine tätigen humanitären Akteure etwa 14,6 Millionen Menschen – sprich 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung – humanitäre Hilfe. Darunter befinden sich 2,9 Millionen Kinder, 3,4 Millionen ältere Menschen und 2,1 Millionen Menschen mit Behinderungen. Der größte Teil des Bedarfs besteht in den Frontgebieten, einschließlich in von Russland besetzten Gebieten. Aufgrund von Bombardierungen und Zerstörungen wurden rund 4 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer gezwungen, aus ihren Wohnorten zu fliehen und in anderen Teilen des Landes Zuflucht zu suchen.
Zwischen 2022 und 2023 verschlechterte sich die Lage drastisch, da sich die Kämpfe intensivierten, die Angriffe auf zivile Infrastrukturen (z. B. Wohnhäuser, Bildungs-, Freizeit- und Gesundheitseinrichtungen, Energieanlagen) zunahmen und viele grundlegende Dienstleistungen (z. B. Bildung, medizinische Versorgung, Telekommunikation, Wasser, Strom) unterbrochen wurden. So wurden beispielsweise bis Februar 2023 mindestens 721 Bildungseinrichtungen zerstört oder schwer beschädigt, und bis August 2023 verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation 1129 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen.
Neben Traumata und psychischen Problemen bei Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern führten der Krieg und die Zwangsumsiedlungen auch zu einer Verarmung der Bevölkerung. 65 Prozent der Haushalte erlitten Einkommensrückgänge und 44 Prozent sind nun nicht mehr in der Lage, ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln und anderen Gütern zu decken. Die Zerstörung kritischer Infrastruktur beeinträchtigte auch den Zugang der ukrainischen Haushalte zu Strom, Wasser und Heizung und verschlechterte damit ihre Lebensbedingungen im Winter erheblich.
Weitere Informationen zur humanitären Krise in der Ukraine finden Sie im Ukraine Humanitarian Needs and Response Plan 2024 der Vereinten Nationen (auf Englisch).
Maßnahmen im Bereich Gesundheit
Bis zum 8. April 2025 ermöglichte das Krisen- und Unterstützungszentrum CDCS im Rahmen von 37 Einsätzen die medizinische Evakuierung von mehr als 204 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine nach Frankreich. Bei diesen Personen handelte es sich hauptsächlich um Kriegsverletzte und Kinder mit schweren Erkrankungen wie Krebs, die Operationen oder Behandlungen brauchten, die in der Ukraine aufgrund des Krieges und der zahlreichen Angriffe auf die Gesundheitseinrichtungen nicht möglich sind. Diese medizinischen Evakuierungen wurden in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union durchgeführt.
Parallel dazu finanziert das CDCS seit 2022 zahlreiche Projekte zur Unterstützung des Gesundheitssystems, um die Kontinuität, den Zugang und die Qualität der Gesundheitsversorgung für die Ukrainerinnen und Ukrainer zu gewährleisten, insbesondere in den Bereichen Pädiatrie, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Orthopädie, Kriegschirurgie und psychische Gesundheit.
Das CDCS unterstützt Expertise France und internationale NGOs wie Actions Santé Femmes, ALIMA, Chaîne de l’Espoir, Humanité et Inclusion, Médecins du Monde, Mehad, Norwegian People’s Aid, Première Urgence International und SAFE und ermöglicht so Krankenhäusern, Zentren für primäre Gesundheitsversorgung und mobilen Kliniken, verletzte oder kranke Menschen sowie schwangere und stillende Frauen in der Ukraine und den Nachbarländern, die viele ukrainische Geflüchtete aufgenommen haben, zu versorgen.
Zu den bisher vom CDCS finanzierten Projekten gehören z. B.:
- der Einsatz von Ärztinnen und Ärzten, die das lokale Gesundheitspersonal in bestimmten Bereichen (z. B. Kriegschirurgie) schulen und/oder es bei der Patientenversorgung unterstützen
- die Bereitstellung von Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgütern
- die Sanierung oder der Bau und die Ausstattung von Gesundheitsinfrastrukturen (z. B. die Errichtung eines Zentrums für Kriegsverletzte in Odessa in Zusammenarbeit mit Expertise France)
- die Entwicklung und Herstellung von maßgefertigten Prothesen und Orthesen für Verletzte
Im Jahr 2023 unterstützte Frankreich ein UNICEF-Projekt zur Prävention von Mangelernährung bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Kindern unter zwei Jahren in den am stärksten vom Konflikt betroffenen Gebieten.
Maßnahmen im Bereich Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen
Seit Beginn des Krieges engagiert sich Frankreich für die Bereitstellung von akuter Lebensmittelhilfe und Ernährungsunterstützung für vertriebene oder geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sowie für diejenigen, deren Lebensgrundlagen durch den Konflikt bedroht oder zerstört wurden. In den von der Regierung kontrollierten Oblasten trug Frankreichs Unterstützung des Welternährungsprogramms (WFP) in Höhe von fast 67 Millionen Euro dazu bei, die Ernährungssicherheit und die landwirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der am stärksten gefährdeten ukrainischen Familien zu stärken. Sie ermöglichte auch die Aufrechterhaltung von Schulkantinen, was Tausenden von Schülerinnen und Schülern zugutekam, da sie in das nationale Schulspeisungsprogramm aufgenommen werden konnten.
Darüber hinaus zielte die Unterstützung des CDCS für Programme, die von der Welthungerhilfe, ACTED und dem International Rescue Committee in den ersten beiden Jahren des Konflikts durchgeführt wurden, darauf ab, den vertriebenen oder geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern zu ermöglichen, die sie zum Kochen (z. B. Küchenutensilien), zur Körperpflege (z. B. Seife) und zur Vorbereitung auf den Winter (z. B. Decken) benötigten. Frankreichs Beiträge zu den Maßnahmen der Internationalen Organisation für Migration (IOM), des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und des Amts für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) verfolgten das gleiche Ziel.
Im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit der IOM und den ukrainischen Behörden beteiligte sich Frankreich ebenfalls an der Sanierung von Unterkünften für Binnenvertriebene aus Mariupol, die in Dnipro Zuflucht gefunden hatten.
Um noch einen Schritt weiter zu gehen, unterstützte Frankreich zudem ein vom WFP und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) getragenes Projekt, bei dem künstliche Intelligenz und Satellitenbilder eingesetzt werden, um Minenfelder zu lokalisieren und zu räumen und so die landwirtschaftliche Produktion wieder anzukurbeln. Dieses Projekt ist von großer Bedeutung für die Ernährungssicherheit der Menschen in der Ukraine, aber nicht nur, denn vor dem Krieg war die Ukraine eine Agrarmacht, die Weizen, Mais sowie Sonnenblumen- und Rapserzeugnisse in viele Länder exportierte. Dies erklärt übrigens auch, warum Frankreich ebenfalls das vom WFP konzipierte Programm „Grain from Ukraine“ unterstützte, das dazu diente, ab Ende 2023 ukrainisches Mehl in den Gazastreifen zu exportieren.
Maßnahmen im Bereich Schutz und Menschenrechte
Zivilpersonen müssen geschützt werden – so schreibt es das humanitäre Völkerrecht (HVR) vor. Dieses enthält Regeln zu den zulässigen Mitteln und Methoden der Kriegsführung, die gewährleisten sollen, dass dieser Schutz tatsächlich gegeben ist. Das HVR sieht vor, dass alle Personen, die nicht an Feindseligkeiten teilnehmen, geschützt werden müssen. Dieser Grundsatz betrifft insbesondere die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, darunter Geflüchtete und Binnenvertriebene, Frauen und Kinder sowie Menschen mit Behinderungen. Er sieht auch vor, der Zivilbevölkerung einen sicheren und ungehinderten Zugang zu den benötigten Hilfs- und Dienstleistungen zu ermöglichen.
Frankreich unterstützt die Maßnahmen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, insbesondere die des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Ukraine. Das IKRK steht mit allen Konfliktparteien im Dialog, um die Einhaltung der Regeln des humanitären Völkerrechts durchzusetzen, und führt Nothilfeaktionen in den Bereichen Gesundheit, Rehabilitation (insbesondere für Kriegsverletzte), Wiederherstellung familiärer Bindungen und Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen (insbesondere Wasser- und Sanitärversorgung) durch.
Frankreich leistete seit Beginn des Konflikts über die Abteilung Vereinte Nationen und internationale Organisationen des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten freiwillige Beiträge an das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) in Höhe von fast 70 Millionen Euro zur Unterstützung für ukrainische Geflüchtete und Vertriebene (für Nothilfe, Unterkünfte, Gesundheit und psychosoziale Unterstützung).
Seit 2022 finanziert das CDCS Projekte von NGOs, die Schutz und spezifische Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer bereitstellen, die durch den Krieg und die Vertreibung besonders gefährdet sind. Durch die Unterstützung von Projekten von Terre des Hommes und Triangle Génération Humanitaire hat das CDCS zum Beispiel zur Renovierung mehrerer Aufnahmestellen und zur individuellen Betreuung zahlreicher vertriebener Familien und alleinstehender Personen beigetragen.
Darüber hinaus unterstützt das CDCS den Global Survivors Fund und die Stiftung des Friedensnobelpreisträgers Dr. Denis Mukwege bei der Bereitstellung von klinischer und psychologischer Betreuung sowie rechtlicher und finanzieller Unterstützung für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt. Durch die Einbeziehung der ukrainischen Behörden in die Einrichtung und den Fortbestand dieses Systems hofft Frankreich auch, den Kampf gegen die Straflosigkeit von Sexualstraftätern voranzutreiben. In diesem Sinne leistete Frankreich 2024 ebenfalls einen Beitrag zu einem vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) getragenen Projekt zur Stärkung von Polizeieinheiten, die für Ermittlungen zu geschlechtsspezifischer Gewalt zuständig sind. Schließlich sind die Beiträge Frankreichs zur Arbeit von UN Women in der Ukraine Teil des Bestrebens, Frauen und Mädchen zu schützen und die gleichberechtigte und inklusive Vertretung von Frauen in der Berufswelt zu fördern.
Parallel dazu erfolgt der Schutz der ukrainischen Bevölkerung auch durch die Unterstützung der Minenräumung. Zu diesem Zweck unterstützte das CDCS drei internationale NGOs – Humanité et Inclusion, HALO Trust und den Dänischen Flüchtlingsrat –, um die mit Minen oder explosiven Kriegsmunitionsrückständen verseuchten Gebiete zu kartieren, die Gemeinschaften vor Ort für die mit diesen Sprengkörpern verbundenen Risiken zu sensibilisieren, den ukrainischen Katastrophenschutz, der für die Minenräumung zuständig ist, auszubilden und auszurüsten sowie Sprengstoffe aufzuspüren und unschädlich zu machen.
Ebenfalls mit dem Ziel, Straflosigkeit zu bekämpfen, stellte das CDCS der ukrainischen Justiz zwei mobile DNA-Analyselabore zur Verfügung. Die ukrainischen Forensikteams, die vom Institut für Kriminalitätsforschung der französischen Gendarmerie nationale in ihrer Nutzung geschult wurden, sind nun in der Lage, schnell DNA-Analysen von biologischen Proben durchzuführen und tragen so dazu bei, dass die Verantwortlichen für Massenverbrechen vor Gericht gestellt werden können.
Maßnahmen im Bereich Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni 2023 leistete Frankreich spezifische Nothilfe für die direkt von den dadurch verursachten Überschwemmungen betroffene Bevölkerung. In diesem Rahmen stellte Frankreich den Behörden vor Ort Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Wassertanks, Stromerzeugungsaggregate, Motorpumpen und Wasserfahrzeuge zur Verfügung.
Darüber hinaus unterstützte Frankreich seit Beginn des Krieges die Projekte mehrerer internationaler NGOs – ACTED, Aquassistance, Solidarités International – sowie der Stiftung Veolia, die sich für die Wasserversorgung der ukrainischen Bevölkerung sowie Mindeststandards für Hygiene und Sanitärversorgung einsetzen.
Die bisher vom CDCS finanzierten Projekte konzentrierten sich auf die durch die Bombardierungen beschädigte Wasser- und Sanitärinfrastruktur und umfassten unter anderem:
- die Wiederherstellung von Kanalisationssystemen und Wasseraufbereitungsanlagen
- die Sicherung der Wasserversorgung des Krankenhauses in Lwiw und des dazugehörigen Unbroken-Zentrums, das sich der Behandlung und Rehabilitation von Kriegsverletzten widmet
- die Unterstützung der ukrainischen Wasserverwaltungsagenturen (z. B. Vodokanals) bei der Instandsetzung der Wassersysteme
Maßnahmen im Bereich Bildung und Information
Seit Beginn des Krieges wurden viele Bildungseinrichtungen durch Bombenangriffe ganz oder teilweise zerstört, wodurch der Unterricht unterbrochen wurde. Um dem entgegenzuwirken, finanzierte das CDCS Projekte zweier internationaler NGOs – ACTED und Norwegischer Flüchtlingsrat –, deren Ziel es ist, die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts durch die Renovierung/den Wiederaufbau von Schulen und bombensicheren Unterkünften, die Bereitstellung von Schulbussen und die Ausbildung von Lehrkräften im Bereich der Notfallpädagogik zu erleichtern.
Das CDCS unterstützte zudem die Initiativen von Bibliothèques Sans Frontières zur Einrichtung von Lern- und Leseecken in Unterkünften für Geflüchtete und Vertriebene mithilfe von leicht auf- und abbaubaren Pop-up-Mediatheken. Diese Maßnahmen ermöglichen es den Menschen in der Ukraine, sich weiterhin zu informieren, zu bilden oder sich zu unterhalten und dadurch eine psychosoziale Unterstützung zu erhalten.
Schließlich unterstützte Frankreich die Arbeit von Canal France International, Radio France Internationale und France Médias Monde zur Bekämpfung von Informationsmanipulation. Durch die Unterstützung ukrainischer Journalistinnen und Journalisten im Exil und die Ausbildung von Ukrainerinnen und Ukrainern in Bukarest zu Journalisten in Kriegssituationen tragen diese staatlichen Mittlerorganisationen dazu bei, den Zugang der Öffentlichkeit – nicht nur der ukrainischen – zu objektiven, umfassenden und überprüfbaren Informationen über aktuelle Ereignisse zu gewährleisten.
Maßnahmen im Bereich Energie
Angesichts der schweren Kriegsschäden an der Infrastruktur für Energieerzeugung und -transport in der Ukraine und der daraus resultierenden Gefahr, dass lebenswichtige Dienstleister (z. B. Krankenhäuser) nicht mehr funktionieren, haben die ukrainischen Behörden direkt 2022 geäußert, dass sie Unterstützung im Bereich Energie benötigen werden.
In diesem Zusammenhang hat Frankreich den ukrainischen Behörden seit Beginn des Konflikts mehr als 250 Stromerzeugungsaggregate mit unterschiedlichen Kapazitäten zur Verfügung gestellt. Über die NGO Electriciens Sans Frontières stellte das CDCS außerdem Generatoren und Solarlampen für Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Aufnahmestellen für Geflüchtete/Vertriebene, Behörden und Pumpwerke zur Verfügung. Diese hybriden Energielösungen ermöglichten die Aufrechterhaltung einiger grundlegender Dienstleistungen sowie die Beheizung von Häusern ukrainischer Familien, die durch den Konflikt am stärksten beeinträchtigt wurden.
Fokus auf die Hilfsaktion „Ein Schiff für die Ukraine“
Die Ende 2022 umgesetzte Aktion „Ein Schiff für die Ukraine“ ist nach wie vor Frankreichs größte humanitäre Hilfsaktion zur Unterstützung der Ukraine. Mehr als 1000 Tonnen Hilfsgüter wurden im Zuge dieser Aktion mit nur einer Lieferung in die Ukraine gebracht, um dem von den ukrainischen Behörden geäußerten vorrangigen Bedarf (z. B.an medizinischer Hilfe, Nahrungsmittelhilfe, Ausrüstung für den Katastrophenschutz und Wiederaufbau-Sofortmaßnahmen) nachzukommen. Diese Aktion zeugt von der Solidarität Frankreichs, seiner Gebietskörperschaften, seiner Zivilgesellschaft und seiner Unternehmen dem ukrainischen Volk gegenüber.



Nach zehntägiger Überfahrt erreichte das von der Stiftung CMA CGM zur Verfügung gestellte und in Marseille gestartete Schiff „Aknoul“ den Hafen Constanţa in Rumänien. Anschließend fuhren die Katastrophenschutz-Fahrzeuge auf dem Landweg bis zum Logistikzentrum für humanitäre Hilfe in Suceava an der Grenze zur Ukraine. Die verschiedenen Spenden wurden den zuvor identifizierten ukrainischen Empfängern übergeben, insbesondere dem Staatlichen Dienst der Ukraine für Notfallsituationen (DSNS), dem Gesundheitsministerium sowie mehreren Oblasten und Städten.
Stand: April 2025